Minimalinvasive Wirbelsäulentherapie
Wirbelsäulenerkrankungen und damit verbundene Rückenschmerzen sind die Volkskrankheit Nummer 1. Noch deutlich vor den Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems verursachen Beschwerden der Wirbelsäulen oft einen hohen Leidensdruck und eine Minderung der Lebensqualität.
Die minimal-invasive oder auch mikrochirurgische Wirbelsäulentherapie bietet eine Vielzahl minimalgewebeschädigender Eingriffsmöglichkeiten an der Wirbelsäule im Rahmen der sogenannten sequentiellen Schmerztherapie an. Diese Verfahren bieten sich sowohl bei akuten, verletzungsbedingten als auch bei chronisch degenerativen - also verschleissbedingten - Beschwerden der Wirbelsäule an.
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Anwendungsmöglichkeiten der minimal-invasiven Wirbelsäulentherapie sind:
- Bandscheibenvorwölbungen und Bandscheibenvorfälle
- Arthrose der kleinen Wirbelgelenke - Facettensyndrom
- Spinalkanalstenose oder Claudicatio spinalis
- osteoporotische Frakturen der Wirbelsäule
Dr. med. Hanns Christian Harzmann hat sich auf die minimal-invasive Schmerztherapie der Wirbelsäule spezialisiert und ein spezielles Stufentherapie-Konzept entwickelt. Die Kombination physiotherapeutischer und alternativer Behandlungstechniken mit der Anwendung spezieller Infiltrationen oder minimal-invasiver Operationen erlaubt eine optimale Diagnostik und Therapie der Rückenschmerzen.
Infiltrationen
Akute Rückenschmerzen treten häufig nach Überlastungen oder Verletzung der Muskulatur aber auch der Bandscheiben auf. Dagegen sind die Ursachen langsam zunehmender oder sogar chronischer Rückenschmerzen meist multifaktoriell und komplex. Lokale zielgenaue Infiltrationen an die schmerzauslösenden Stellen helfen nicht nur, den Schmerz möglichst schnell zu lindern, sondern liefern auch wichtige Informationen über Ursache und Lokalisation der Rückenschmerzen.
Um herauszufinden, warum Sie Rückenschmerzen haben, wird Sie der Arzt körperlich untersuchen und fragen, unter welchen Umständen, wie häufig und zu welcher Tageszeit Ihr Rücken schmerzt. Mögliche Ursache sind
Vorwölbungen oder Vorfall der Bandscheibe
Verschleiss der kleinen Wirbelgelenke
Einengungen des Nervenkanals der Wirbelsäule
Entzündliche Veränderungen der Nerven
Stufenweise vorgehen: Die sequentielle Infiltrationstherapie ist sowohl für die Diagnostik als auch die Therapie der Rückenschmerzen sehr hilfreich. Dabei platziert der Orthopäde mit Hilfe modernster Röntgendiagnostik spezielle feine Infiltrationsnadeln oder feine Katheter zielgenau an den Nervenaustrittspunkten und Nerven, um sie mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten zu behandeln.
Eingeengte und entzündete Nerven lassen sich mit Hilfe einer periradikulären transformainalen Infiltrationstherapie (PRT) dirket am Nervenaustrittsloch "spülen". Die lokale Schmerztherapie ist mit der Betäubung beim Zahnarzt vergleichbar wird aber zusätzlich durch die Abschwellung des gereizten Nervs ergänzt. Der bedrängte Nerv wird so entlastet und kann zur Ruhe kommen. Auf diese Weise ist es in den meisten Fällen möglich, grössere Bandscheiben-Operationen zu vermeiden.
Grössere Bandscheibenveränderungen aber auch Narben nach Operationen am Wirbelsäulenkanal (Postnukleotomie-Syndrom) lassen sich mit Hilfe eines speziellen Schmerzkatheters behandeln. Der Katheter wird unter Röntgenkontrolle über eine kleine Öffnung des Kreuzbeins eingeführt und bis auf die Höhe der Einengung und Verwachsung vorgeschoben. Über das feine Kathetersystem können schmerzlindernde und abschwellende Substanzen an den Zielort gebracht werden. Die Folge: Die narbigen Verwachsungen lösen sich und chronisch entzündete Nerven schwellen langsam ab.
Das Facettensyndrom äussert sich meist durch starke Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit nach längeren Ruhephasen im Sitzen und Liegen. Dieser unangenehme "Anlaufschmerz" kann sehr erfolgreich mit einer lokalen Infiltration der kleinen Wirbelgelenke gelindert werden. Die periartikuläre Facetteninfiltration ist therapeutisch sehr effektiv und dient auch der Überprüfung, inwieweit bei widerkehrenden Schmerzen eine lokale Schmerzdenervierung - eine Thermodenervierung der Facettengelenke hilfreich sein kann.
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Thermodenervierung
„Morgens beim Aufstehen ist der Rücken steif und schmerzt, jede Bewegung ist eine Qual und erst Schritt für Schritt im Lauf des Tages lässt der Schmerz nach“. So oder ählich beschreiben Patienten ihre Beschwerden wenn ein Verschleiss der Wirbelgelenke - eine sog. Spondylarthrose - besteht. Dieser morgentliche „Anlaufschmerz“ tritt auch nach längeren Sitz- oder Stehphasen z.B. in der Arbeit oder im Auto auf.
Ursache des auch als Facettensyndrom beschriebenen Rückenproblems ist der segmentale Verschleiss der kleinen Wirbelgelenke der Wirbelsäule. Am Häufigsten ist die Lendenwirbelsäule betroffen, aber auch Hals- und Brustwirbelsäule können vergelichbare Beschwerden verursachen. dabei steht nicht zwingend eine altersbedingte Arthrose immer im Vordergrund. Auch die oft unnatürliche Belastung im Alltag jüngerer Menschen oder auch belastende Freizeit- und Sportbelastungen können Beschwerden dieser Art und einen frühzeitigen Verschleiß bedingen.
Bewegungsübungen, manuelle physiotherapeutische Behandlungen sowie Wärme und Elektrotherapie lindern die Beschwerden zumeist deutlich. Kommt es jedoch auch unter einer solchen Vorbehandlung nicht oder nur kurz zu einer Linderung der Beschwerden erfordert dies lokale, das Facettengelenke umflutende Infiltrationen durch den Arzt. Auf diese Weise kann der Teufelskreis Schmerz - Entzündung - Bewegungseinschränkung - Schmerz sehr gut durchbrochen und die weitere Behandlung optimiert werden.
Die Thermodenervierung der Facettengelenke ist eine minimal-invasive Behandlungsmethode, mit deren Hilfe sich chronische Schmerzzustände der Wirbelsäulengelenke erfolgreich behandeln lassen. Hinzu kommt, dass der Patient danach mit deutlich weniger Schmerzmedikamenten auskommt..
Das Verfahren: Mit Hilfe einer erhitzbaren feinen Nadel wird der kleine Nerv verödet, der die kleinen Wirbelgelenke schmerzspezifisch versorgt. Die Platzierung und Lage der Sonde lässt sich milimetergenau steuern und kontrollieren, da der Arzt eine elektrophysiologische Messvorrichtung nutzt und unter Röntgenkontrolle arbeitet. Der behandelte Gelenknerv ist einer der wenigen rein Schmerz leitenden Nerven - daher gehen bei der Thermodenervierung keine wichtigen Funktionen verloren.
Schmerzfreier Eingriff: Der minimal- invasive Eingriff wird individuell ambulant oder stationär durchgeführt. Die begelitende lokale Betäubung ermöglicht einen schmerzfreien Eingriff und eine schnelle Mobilisation. Die Patienten können sich bereits kurz nach dem Eingriff belasten, die Beschwerden sind dann deutlich gelindert.
Endoskopische Wirbelsäulenchirurgie
Wenn nach langem Gehen und Stehen die Beine schmerzen und immer schwächer werden, gelegentlich den Dienst verweigern und gelegentlich »einschlafen« spricht man von der sog. »Schaufensterkrankheit« oder Claudicatio spinalis. Die Schmerzen in den Beinen zwingen zu Gehpausen in immer kürzer werdenden Abständen und lassen Betroffene oft von Schaufenster zu Schaufenster gehen, um die Beine immer weider auzuruhen.
Ursache der Spinalkanalstenose ist meist die schmerzhafte Einengung des Rückenmarkkanals durch eine verschleissbedingt veränderte Bandscheibe oder Arthrose der Facettengelenke. Claudicatio spinalis - Beschwerden verursachen oft eher Schmerzen in der Gesäss- und Beinmuskulatur und Kraftlosigkeit in den Beinen und werden meist weniger dem Rücken oder der Wirbelsäule zugeordnet. Auch Empfindungs- und Koordinationsstörungen der Beine können in Folge des erhöhten Drucks auf die Nerven auftreten.
Als Untersuchungsmethoden eignen sich neben der körperlichen Untersuchung:
- Belastbarkeitstests der Beine z.B. auf dem Fahrradergometer
- Kernspintomographie (MRT) zur darstellung der Einengung des Wirbelkanals durch Bandscheibenvorwölbungen und/oder eine Arthrose der Facettengelenke
- schrittweise Infiltrationstherapie (Stufendiagnostik) zur Entlastung und zum Abschwellen des eingeegten Nervs
Physiotherapeutische Behandlungsmaßnahmen, Elektrotherapie und entsprechende Trainingstherapieansätze stehen in der Behandlung im Vordergrund. Darüber hinaus sind lokale Infiltrationstechniken im Sinne einer sog. periradikulären Infiltrationstherapie (PRT) hilfreich und auch in der Beurteilung von Ausmaß und Therapierbarkeit der spinalen Enge unverzichtbar.
Mechanische Entlastung: Fortgeschrittene Degenerationen der Bandscheibe und spinale Einengungen bedürfen einer mechanischen Entlastung. Nur bei Ausfällen des neurologischen Systems oder einer drohenden Dauerschädigung der Nervenbahnen ist eine grössere offene Operation zur Entlastung des Wirbelkanals notwendig.
Die minimale-invasive Implantation sog. interspinöser Spreizer ermöglicht die Behandlung fortgeschrittener Bandscheibendegenerationen und spinale Einengungen. Der Spreizer wird und Röntgenkontrolle exakt zwischen die knöchernen Dornfortsätze platziert und stellt eine limitierende Rückneigungssperre dar. Auf diese Weise werden sowohl die Wirbelgelenke als auch der Spinalkanal entlastet. Platzhalter dieser Art bestehen meist aus Titanlegierungen und schränken den Alltag in keiner Weise ein. Dieser minimalinvasive Eingriff wird mit Hilfe einer zuvor durchgeführten Infiltrationserie (PRT) und entsprechender Schmerz-dokumentation schrittweise in seiner Notwendigkeit und Erfolgsaussicht geplant, überprüft und durchgeführt. Der Eingriff wird stationär durchgeführt. Patienten sind bereits am Folgetag vollkommen gehfähig und belastbar.
Mit Hilfe dieser individuell angepassten Behandlung ist neben der schnellen Reduktion von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen vor allem auch eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität möglich. Dr. Hanns Christian Harzmann berät Sie über die Möglichkeiten dieser speziellen Operationsmethode und plant mit Ihnen den Eingriff.
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